Katis Blog
Mensch in der Krise
In Ausnahmesituationen sind wir Menschen außergewöhnlich - eben nicht wie gewöhnlich. Wir verhalten uns nicht in unseren Normen. Wir rutschen aus unserem Alltag, aus unseren Gewohnheiten. Dies kann ganz neue Kräfte freisetzen oder auch Ängste oder andere Gefühle auslösen. Krisen oder Situationen, die uns herausfordern, brauchen unsere Kompetenzen. Neben dem Krisengefühl hat diese Situation damit nämlich auch ein Geschenk in sich. Auf jeden Fall können wir
etwas über uns selbst lernen und uns weiterentwickeln, denn das Problem beinhaltet immer auch die Lösung. Ein Problem ist eine Sichtweise auf etwas, das uns nicht passend erscheint. Das Ankämpfen gegen die Krise wird uns daher nicht zum Erfolg führen, sondern das Übernehmen von Verantwortung. Das Coaching unterstützt im Finden der Lösung und bei allem, was für den Weg aus der Krise und dem Übernehmen von Verantwortung sonst noch wichtig ist.
Entidealisierung
Als Kind haben wir ein Idealbild unserer Eltern. Das ist wichtig z.B. für das Gefühl der Sicherheit. Im Laufe der Pubertät sollte eine Entidealisierung stattfinden. Wir erkennen, dass unsere Eltern auch Schwächen haben und Fehler machen. Das erlaubt uns selbst auch, Fehler und Schwächen zu haben. Jeder Mensch stellt wohl im Laufe der Zeit fest, dass sie/er manchmal auch die gleichen Fehler wie ihre/seine Eltern macht. Die Beziehung zu unseren Eltern/Bezugspersonen begleitet uns ein Leben lang. Ein Ankämpfen gegen diese Beziehung oder der Versuch explizit nicht so sein zu wollen wie die Eltern/Bezugspersonen, bringt meist auf Dauer nicht die gewünschte Lösung. Wir fokussieren zu oft und zu viel auf das, was wir nicht wollen, was uns nicht gefällt, was wir verurteilen. Damit bleibt unsere Aufmerksamkeit aber genau dort, wo wir dann immer das sehen, was wir nicht sehen und fühlen wollen. Meiner Erfahrung nach ist ein Annehmen oft die Haltung, die erst eine Veränderung möglich macht.
Das Annehmen der Eltern wie sie sind und manchmal eben auch, dass sie auch „nur“ großgewordene Kinder sind. Dafür müssen wir uns einen ungeschönten oder auch entdramatisierten Blick erlauben.
Und auch das Annehmen von sich selbst wie man gerade ist und woher man kommt, gehört dazu. Auch anzuerkennen, was man wirklich braucht und sich im Innersten wünscht. Dafür muss man den Fokus umlenken von dem, was man nicht will, auf das, worum es wirklich geht. Viele Menschen können sehr genau sagen, was sie alles nicht wollen, aber nicht unbedingt benennen, um was es ihnen wirklich geht. Das eine lässt nämlich nicht zwangsläufig auf das andere schließen.
Das Coaching unterstützt diesen Prozess des Annehmens und der Selbstakzeptanz. Dies bedeutet dann auch, mit dem Warten aufzuhören. Meist warten wir nämlich darauf, dass andere sich verändern und uns endlich geben, was wir brauchen. Die Lösung ist, sich selbst zu geben, was wir brauchen. Dies ist durch das Coaching möglich.
Selbstliebe oder Egoismus?
Viele von uns haben gelernt: Ich bin ein besserer Mensch, wenn ich nicht egoistisch bin.
Ich bin durchaus dankbar dafür, dass auch ich früh gelernt habe, meine Bedürfnisse nach hinten stellen zu können und es eben nicht nur um mich und die Erfüllung meiner Bedürfnisse geht. Es gibt Situationen, in denen es nicht darum geht, dass man es bequem und einfach hat. Manchmal lernt man nur dadurch, dass es unbequem ist.
Was ich aber gleichzeitig auch für wichtig halte: Seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche ernst zu nehmen. Das bedeutet, sich selbst ernst zu nehmen, sich selbst so wert zu schätzen, dass man sich um seine eigenen Wünsche kümmert.
Das bedeutet, zu sich selbst zu stehen, sich zuzuhören, sich kennenzulernen, sich ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken. Es geht dabei nämlich nicht darum, egoistisch zu sein. Es geht um Selbstliebe.
Und meiner Erfahrung nach kann ich auch erst für andere wirklich von ganzem Herzen da sein, wenn ich ganz für mich da bin.
Womit kannst du dir heute zeigen, dass du dich ernst nimmst und dir zuhörst und dich selbst wertschätzt?
Überlege dir drei Dinge, die du in der nächsten Zeit für dich tun willst und mit denen du dir zeigst, dass du dich selbst wertschätzt.
Lass auch etwas dabei sein, was du schon lange tun wolltest und bisher immer noch nicht getan hast, wenn es so etwas gibt.
Verantwortung
Jeder Mensch trägt verschiedene Anteile in sich, weil wir in unserem Leben verschiedene prägende Erfahrungen gemacht haben. Manchmal geraten wir in Situationen, in denen sich andere Menschen auf eine Art und Weise verhalten, die etwas mit uns macht - zum Beispiel regen wir uns auf, weil das Verhalten des anderen uns wütend macht oder traurig. Meiner Erfahrung nach bedeutet eine emotionale Reaktion immer, dass etwas in uns berührt worden ist. Die normale Reaktion ist, dass wir denjenigen, der diese Reaktion ausgelöst hat, verurteilen. Derjenige ist ja "Schuld", dass wir uns nicht gut fühlen. Die Wahrheit ist, dass der andere vielleicht gar nicht weiß, was er mit seinen Worten oder Taten ausgelöst hat.
Meist wissen wir es selbst nicht genau, warum wir so emotional reagiert haben. Fakt ist, wenn wir emotional reagieren, hat es etwas mit uns selbst zu tun. Das bedeutet, dass wir für diese Gefühle und auch für die Reaktion verantwortlich sind. Leider sind wir in solchen Situationen viel zu oft bei dem "Schuldigen". Alles wird analysiert und verurteilt, statt sich mit den eigenen Gefühlen zu beschäftigen.
Ein Weg kann sein, sich erstmal darüber klar zu werden, was in uns selbst los ist: Was ist es in mir, was so heftig reagiert?
Im Coaching lässt sich dieser Prozess mit voller Eigenverantwortung unterstützen und lösen. Besonders hilfreich ist dies bei Reaktionen, die wir wiederholt auf Verhaltensweisen von anderen zeigen.